Weitere nützliche Informationen
Wie Bienen Kilometer zählen
Den Kilometerzähler der Honigbienen hat ein deutsch-australisches Forscherteam entdeckt. Die Insekten richten sich nach dem an ihnen "vorbeifliegenden" Bild der Umgebung. Der optische Kilometerzähler ist von der Fluggeschwindigkeit unabhängig, er funktioniert aber nicht absolut, sondern in Abhängigkeit von der Umgebung. Fliegt eine Biene durch dichte Vegetation, so kommen durch die Nähe von Bäumen und Büschen starke Bildverschiebungen zu Stande. Bei einem Flug über freies Gelände gilt das Umgekehrte. Als Resultat zeigt der Kilometerzähler unterschiedlich lange Flugwege bei identisch langen Flugstrecken an - je nachdem, wie die Umgebung aussieht. Dies haben die Arbeitsgruppen des Würzburger Bienenforschers Jürgen Tautz und des australischen Verhaltensbiologen Mandyam Srinivasan herausgefunden.
(Meldung vom 8.2.2000)
Radarfallen für Bienen
Forscher in den USA und Großbritannien haben ein Radarsystem entwickelt, das es ermöglicht, fliegende Insekten zu orten. Junge Bienen müssen wie Flugschüler Trainingsflüge absolvieren, bevor sie auf die Suche nach neuen Futterstellen gehen können. Bis jetzt war es unmöglich, diese Übungsflüge zu beobachten, da Bienen zu weit und zu schnell fliegen, um sie mit bloßem Auge zu beobachten und zu klein sind, um Sender zu tragen.
Ultraleichte Reflektoren, die die Forscher der University of Ilinois, der Greenwich University und dem Rothamsted Institute entwickelt haben, machen die Bienen auf dem Radarschirm sichtbar. Die Wissenschaftler benutzen dabei ein spezielles Radarsystem, das die angepeilte Biene vom Hintergrund unterscheiden lässt. Denn nur sie reflektiert die ausgesendete Wellenlänge und gibt sich so zu erkennen. Nach und nach legen die jungen Bienen längere Strecken zurück und erkunden die Umgebung ihres Stockes in immer größerem Umkreis. Dabei sind sie nicht etwa länger, sondern immer schneller unterwegs. Sie müssen sozusagen erst ihre Flugangst überwinden. Das ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass Bienen die erste Hälfte ihres Lebens im Dunkel des Bienenstockes mit Brutpflege verbringen, um dann ins grelle Sonnenlicht entlassen zu werden. Nach diesen Ergebnissen interessieren sich die Forscher für die Vorgänge im Gehirn der Bienen während des Fluges. [Quelle: Steffi Hentzelt und Nature - bdw]
Bienenaudiomat soll Klänge der Insekten hörbar machen
Er steht auf einer Obstwiese und summt: der weltweit erste Bienenaudiomat. In dem überdimensionalen Bienenkasten in Springe können die Besucher die Klänge eines Bienenvolks aus unmittelbarer Nähe hören. 20 feine Richtmikrofone übertragen die Klänge der Insekten aus allen Winkeln eines Bienenstocks in "Ahlerts Bienenaudiomaten". Dadurch sei ein räumliches Hören der anfliegenden Bienen möglich, teilten die Heinz-Sielmann-Stiftung mit.
Der Audiomat soll zeigen, dass in einem Bienenvolk mehr steckt als ein monotones Summen. Das Summen unterscheide sich je nach Tageszeit, Körpergröße oder Traglast. Dazu kämen Klänge, die das menschliche Ohr normalerweise nicht hört, zum Beispiel Schmatzen, Nagen oder Kratzen.
Die Idee zu dem Projekt stammt von Prof. Ahlert Schmidt, Ordinarius für Botanik an der Universität Hannover, und dem Künstler Eckhart Liss. Biologen, Musiker, Instrumentenbauer, Elektroniker und Zimmerleute haben den Audiomaten in Gemeinschaftsarbeit geschaffen. Während der 14. Niedersächsischen Musiktage unter dem Motto "Natur und Technik" vom 10. September bis 8. Oktober sollen Lesungen, Hörspiele und Konzerte in Springe das Summen der Bienen begleiten. [Quelle: dpa und bild der wissenschaft]
Bienen und andere Insekten für Minensuche einsetzen
WaSHINGTON D.C. – Honigbienen haben einen so feine "Nase", dass sie den austretenden Geruch von Sprengstoff in eingegrabenen Landminen wahrnehmen. Sie unterscheiden sogar verschiedene Sprengstoffe und können geringste Mengen der Chemikalien in ihren Stock zurückbringen. US-Forscher untersuchen derzeit, ob man die Bienen und andere Insekten für die Minensuche in ehemaligen Kriegsgebieten einsetzen kann. Es sei mit den Bienen möglich, verminte Stellen oder vielleicht bald sogar einzelne Minen genau zu lokalisieren, so Jerry J. Bromenshenk von der University of Montana . Er stellte seine Ergebnisse auf der Jahrestagung der American Association for the Advancement of Science in Washington vor. Mit feinen Sensoren im Bienenstock sei zu erkennen, ob Bienen in vermintem Umfeld Futter gesammelt und Sprengstoffspuren mitgebracht haben. Doch wie findet man heraus, wo die Biene genau hinfliegt? Bromenshenk hat mit seinen Kollegen eine Mini-Antenne entwickelt, die sich auf Bienen befestigen lässt. Damit lasse sich das Insekt im Umkreis von 300 Meter verfolgen. Die Forscher testen in dieser Weise auch die Geruchsinne von Küchenschaben und Wespen.
"Bienen sind leicht zu trainieren", sagt Bromenshenk. "Sie müssen nur eine Zuckerwasser-Belohnung für den Hin- und Rückflug bekommen". Mit einem Bienenstock ließe sich eine Landfläche von zwei Quadratkilometern untersuchen. Mit mehreren dieser High-Tech-Bienenstöcke seien Minen auf wenige Meter genau zu finden. [Quelle: Frieder Graef und Nandotimes - bdw]
Honig wird Medikament: Der Nektarsaft soll Wunden heilen
Als erstes Land der Welt führt Australien Bienenhonig unter dem Markennamen Medihoney in der offiziellen Medikamentenliste. Aus Honig vom Teebaum entwickelten Forscher der Universität Waikato, Neuseeland, den heilenden Honig. Selbst in 50-facher Verdünnung ist Medihoney noch wirksam gegen Bakterien, insbesondere gegen den Eitererreger Staphylococcus aureus, schwärmt der Forschungsleiter Peter C. Molan. Auch aus früheren Medizin-Publikationen sind die vorzüglichen Wirkungen des Teebaum-Honigs bei der Wundheilung bekannt. So soll der Honig Entzündungen und Schwellungen lindern, Dreck aus Wunden ziehen und in manchen Fällen ersetze er sogar Hauttransplantationen, indem er das Wachstum des gesunden Gewebes anregt. Besonders heben die Forscher die anti-bakterielle Wirkung des Honigs hervor, die selbst bei Antibiotika resistenten Bakterien anhält. Dies werde immer wichtiger, da Bakterien zunehmend gegen herkömmliche Antibiotika Resistenzen entwickeln, betonen die Forscher.
Jetzt sollen klinische Studien die Wirksamkeit des Teebaum-Honigs zeigen. Anthony Moloney, Manager der Vertreibergesellschaft Capilano Honey Limited, fordert die Benutzer des Medihoneys auf, von der Wirkung des Honigs selbst zu berichten. Die Forscher wenden sich nun Wirkungsmechanismen zu, welche noch völlig unbekannt sind. Nach diesen Arbeiten, so hoffen die Honigforscher, wird der Honig endlich den ihm gebührenden Platz in der Medizin einnehmen. In Ländern wie Ghana oder Mali gehört er schon lange zur traditionellen Medizin. [Quelle: Marcel Falk und Newswise - bdw]
Friedliche Bienen als Waffe gegen Killerbienen
Als brasilianischen Wissenschaftlern 1956 einige aus Afrika stammende Bienen entwischten und sich mit einheimischen Rassen kreuzten, war das die Geburtsstunde der Killerbienen. Seitdem haben sich diese überaus aggressiven Bienen bis weit in die USA hinein ausgebreitet. Es kommt immer wieder zu Zwischenfällen, die im schlimmsten Fall sogar tödlich enden. Mit einem Trick scheint es friedlichen Honigbienen aus der südafrikanischen Kapregion allerdings zu gelingen, die Killerbienen zu überlisten, um deren Stock zu übernehmen.
Madeleine Beekman vom Laboratory of Apiculture and Social Insects an der Sheffield University hat nämlich herausgefunden, dass die Kapbienen kleine Schwärme weiblicher Arbeiter in den Stock der Killerbienen schleusen, die dort ihre Eier ablegen. Mithilfe von Duftstoffen, sogenannten Pheromonen, manipulieren die Larven dann die Arbeiterinnen der Killerbienen in einer Art und Weise, dass sie bevorzugt mit dem Futter versorgt werden, das sonst nur die Bienenkönigin bekommt. Infolgedessen wachsen die Kapbienen zu Pseudoköniginnen heran, die aber kaum fortpflanzungsfähig sind und auch nicht die Funktion von Arbeiterinnen wahrnehmen. Das ganze System gerät jedoch aus dem Gleichgewicht. Schließlich verstoßen die Killerbienen ihre eigene Königin, was letztendlich entweder zum Absterben des ganzen Stocks führt oder zur Übernahme durch die Kapbienen. Robert Danka vom Honey Bee Breeding, Genetics and Physiology Laboratory des U.S. Department of Agriculture sieht hier allerdings nicht etwa die Lösung des Killerbienenproblems. Im Gegenteil, er befürchtet, dass die Kapbienen auch andere Bienenarten bedrohen und so die Zuchterfolge der letzten Jahrhunderte zunichte machen könnten. [Quelle: Joachim Schüring und Nature vom 13.4.00 - bdw]
Genstudien werfen Licht auf Evolution der Insekten
Die Vorgänger der uns bekannten Insekten hatten mehr Extremitäten als ihre heutigen Verwandten. Spezielle genetische Veränderungen ermöglichten es den Insekten, sich zur zahlreichsten Organismengruppe auf unserem Planeten zu entwickeln. Das Forscherteam um Randy Bennett von der Brigham Young University (Utah) berichtet in den Proceedings of the National Academy of Sciences über zwei Gene, die Licht auf die Verwandlung von Tausendfüßerartigen zu den heutigen Insekten werfen. Die Unterdrückung von bestimmten Genen führte bei Käfern in Laborversuchen zum zusätzlichen Wachstum von Beipaaren. Selbst die Humangenetik und die Gentherapie könnten, so der Wissenschaftler, von den neuen Gen-Untersuchungen profitieren. Die betreffenden Gene sind von zentraler Bedeutung für den Körperbauplan der Tiere, sie sind mit verantwortlich dafür, dass sich das Hinterteil (Abdomen) getrennt vom mittleren Körperbereich entwickelt. Insekten, wie Fliegen, Käfer und Bienen, haben 6 Beine, die am mittleren Körperbereich (dem Thorax) ansetzen. Fossilfunde zeigen jedoch, dass die heutigen Insekten von Vorgängern abstammen, die eher wie Hundertfüßer aussahen und zahlreiche Beinpaare und manchmal sogar mehrere Flügel besaßen.
Die beiden kritischen Gene mit den Bezeichnungen Ubx und abd-A halfen den Insekten, den typisch dreigeteilten Körperbauplan (Kopf-Thorax-Abdomen) zu entwickeln. Dabei befinden sich ausschließlich am Thorax Bein- und Flügelpaare. Die untersuchten Gene gehören zu den sogenannten Hox-Genen, die für den generellen Körperbauplan verantwortlich sind. Auch bei uns Menschen spielen diese eine wichtige Rolle bei der Differenzierung von Körperregionen. Die Bedeutung seiner Genforschungen für den Menschen liegen nach Benetts Ansicht vor allem darin, dass gezeigt werden konnte, dass Gene komplexere Beziehungen haben als bislang vermutet und dass die Veränderung eines Gens die Funktionen einer ganzen Reihe anderer Gene verändern kann. Außerdem tragen die neuen Erkenntnisse zur Klärung der Frage bei, wie sich evolutive Vorteile in der Tierwelt und damit eine höhere Vielfalt überhaupt entwickeln konnten. Dass geflügelte Insekten gegenüber Tausendfüßern klare Vorteile besitzen, steht für Benett außer Frage. Allein schon die deutliche, zahlenmäßige Überlegenheit der Insekten, so Benett, weise klar darauf hin, dass die Entwicklung von Flügeln und 6 Beinen ein Fortschritt war. [Quelle: Olaf Elicki und Proceedings of the National Academy of Sciences Vol. 97 (9), 4504-4509 - bdw]
Ameisensäure soll milbengeplagte Bienen retten
Die gefürchtete Varroa-Milbe hat die Anzahl der Honigbienen in den USA und Europa stark dezimiert. Forscher vom "Beltsville Agricultural Research Center" meinen nun, das ideale Gegenmittel gefunden zu haben. Sie haben ein neues Gel entwickelt, das Ameisensäure enthält. 70 bis 85 Prozent der Varroa-Milben, sowie 100 Prozent der Tracheal-Milben sterben laut Veröffentlichung im "Journal of Agricultural an Food Chemistry" nach der Behandlung mit dem neuen Gel ab. Die Varroa-Milbe ist ein Parasit, der die Honigbienen förmlich aussaugt, weil er sich von deren Körpersäften ernährt. Die Tracheal-Milben leben in den Atemwegen der Bienen. In manchen amerikanischen Bundesstaaten sind bis zu 80 Prozent der Bienenstämme durch die Milben ausgerottet worden. Nicht allein Imker haben darunter zu leiden, denn auch Wildbienen sind betroffen. Viele Nutzpflanzen in der Landwirtschaft können daher von den Bienen nicht mehr bestäubt werden. Noch immer fehlen wirklich zuverlässige Methoden, um die Insekten vor ihren winzigen Feinden zu bewahren. [Quelle: Iris Schaper und ACS - bdw]
Bienenstock schützt sich mit "Fieber" gegen Infektionen
Ein Bienenstock kann sich als eine Art "Superorganismus" ähnlich wie Einzelwesen verhalten, indem er mit "Fieber" Pilzinfektionen abwehrt. Dies fanden Wissenschaftler um Philip Starks von der Cornell University in Ithaca heraus, als sie Honigbienen in ihrem Stock mit dem Pilz "Ascosphaera apis" konfrontierten. Die Wissenschaftler haben ihre Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Naturwissenschaften veröffentlicht.
Droht der Bienenstock von "Ascosphaera apis" infiziert zu werden, heizen die Bienen ihrer Unterkunft ein, indem sie sich schneller bewegen und so Wärme erzeugen. Denn der Pilz ist hitzeempfindlich und wird durch das "Fieber" abgetötet, bevor er die empfindlichen Larven befallen kann.
Die Gefahr der Pilzinfektion wird entweder von den Bienen selbst wahrgenommen, noch bevor Symptome sichtbar sind, oder die Larven teilen die Information über bisher unbekannte Wege mit, glauben die Forscher. Der Temperaturtrick an sich ist den Bienen nicht neu. Im Winter sichern sie damit ihr Überleben, können ihre Nachkommen schneller aufziehen und natürliche Feinde wie z.B. Wespen abwehren, die in ihren Stock eindringen. [Quelle: Iris Schaper und New Scientist (aus: Naturwissenschaften, (2000) Vol. 87, S. 229) - bdw]
Parasiten locken Bienenmännchen in Sexfalle
Ein bisher unbekanntes Phänomen haben Biologen in der kalifornischen Mojave Wüste entdeckt: Parasiten (Meloe franciscanus), die an Nektar, Pollen und Eier einer bestimmten Solitärbienenart herankommen wollen, "äffen" ein Weibchen nach, um Bienenmännchen anzulocken. Ungewöhnlich ist daran, dass die etwa lausgroßen Parasitenlarven sich zu Klumpen von 100 bis 1.000 Exemplaren zusammentun und dabei die Umrisse eines Bienenweibchens formen.
Dies ist das erste Beispiel dafür, dass Parasiten kooperieren, um ihre Wirte durch Imitation zu täuschen. John Hafernik und Leslie Saul-Gershenz von der San Francisco State University haben ihre außergewöhnlichen Beobachtungen in der Zeitschrift Nature veröffentlicht. "Die Larven ködern die männlichen Bienen, damit sie auf ihnen landen und sie anschließend zu einem echten Weibchen mitnehmen", erklären Hafernik und Saul-Gershenz das Phänomen. Leider können sich die Weibchen dieser Solitärbienenart (Habropoda pallida) nicht durch geschickte Auswahl der Männchen dagegen wehren: Es gibt kein Werbeverhalten, die Männchen stürzen sich einfach auf die Weibchen und paaren sich.
Das Bienenmännchen zeigt durch die Art des Anflugs, dass es den Parasitenhaufen für ein Weibchen hält. Anschließend tragen die Weibchen die Parasitenlarven in ihr Nest, wo sie sich an Nektar, Pollen und sogar Bieneneiern gütlich tun. Die Wissenschaftler vermuten, dass nicht nur die Farbe und Form des Haufens die Täuschung hervorrufen, denn Attrappen ließen die Bienenmännchen kalt. Vermutlich senden die Parasiten auch Geruchsstoffe und Pheromone aus, die denen der Bienenweibchen täuschend ähneln. [Quelle: Iris Schaper und NSU (aus: Nature 405 (2000), 35-36) - bdw]
Deutsche Wissenschaftler bringen Licht ins Dunkel des Bienenstocks
WÜRZBURG – Deutsche Wissenschaftler haben entdeckt, warum sich Bienen mit ihrem berühmten Schwänzeltanz verständigen können, obwohl es im Bienenstock dunkel ist. Sie konnten nachweisen, dass Wabenvibrationen eine entscheidende Rolle bei der Kommunikation spielen. James Nieh und Jürgen Tautz von der Universität Würzburg haben ihre Forschungsergebnisse im Journal of Experimental Biology veröffentlicht.
Wenn Arbeiterinnen eine gute Futterquelle entdeckt haben, kehren sie sofort zurück zum Bienenstock zurück und führen dort ihren Schwänzeltanz auf. Schon lange sind Wissenschaftler diesem rätselhaften Tanzgebaren auf der Spur und haben dabei hochkomplizierte Muster entdeckt. Im mittleren Tanzteil vollführt die Biene den entscheidenden Schwänzellauf, mit dem sie den Artgenossen mitteilt, wo sich der Nektar befindet: Die Länge des Laufes beschreibt die Distanz zur Nahrungsquelle, der Winkel zum Vertikalen zeigt nach Meinung der Forscher, in welche Richtung – relativ zur Sonne – die Futtersuchenden fliegen müssen.
Bisher war jedoch nicht klar, dass es vor allen Dingen der Tastsinn ist, über den sich die Bienen mit ihrem Tanz verständigen. Die Würzburger Forscher konnten zeigen, dass mechanische Rezeptoren an den Bienenbeinen die Vibrationssignale aufnehmen. Die oberen Ränder der hauchdünnen Wabenwände sind verdickt, so dass ein sechseckiges Maschennetz entsteht, das die Vibrationssignale ideal weiterleiten kann. [Quelle: Iris Schaper - bdw]
Honig statt Energiedrink - liefern Bienen die ideale Energiequelle vor Trainingsbelastungen?
Die Ergebnisse einer amerikanischen Studie könnten Sportlern das harte Training versüßen. "Honig ist eine der effektivsten Kohlenhydrat-Quellen und kann – vor körperlicher Belastung eingenommen - zu gesteigerter Ausdauer führen" sagte Richard Kreider, Forschungsleiter des Trainings- und Sporternährungslabors der Universität von Memphis, auf dem jährlichen Meeting für experimentelle Biologie in San Diego, Kalifornien. Sein Plädoyer für Honig ist das Ergebnis seiner Studie über den Einfluss halbflüssiger Kohlenhydrat-Konzentrate auf die Trainingsleistung von Sportlern. Laut Kreider ist Honig eine Kohlenhydrat-Quelle, die sich im Vergleich zu anderen Stoffen dieser Art verhältnismäßig sanft auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. Der niedrigere "glykämische Index" von Honig sei wichtig für Sportler, da Kohlenhydrate mit einem höheren Index (z.B. Traubenzucker, Maltodextrin oder normaler Rohrzucker) entscheidende Nachteile haben: direkt vor dem Training eingenommen, steigern sie die Insulinausschüttung, machen deshalb schneller müde und lassen den Körper das Muskelglykogen (den Kohlenhydratspeicher im Muskel) rascher aufbrauchen. Der "glykämische Index" von Nahrungsmitteln sagt aus, wie schnell und im welchem Ausmaß der Blutzuckerspiegel im Vergleich zur Einnahme von reiner Glukose steigt.
Die dreiteilige klinische Versuchsreihe wird vom nationalen Honigverband der USA gefördert. In der ersten Phase dieser Versuchsreihe wurde 71 Testpersonen nach achtstündigem Fasten eine von sieben Substanzen verabreicht: Traubenzucker, Rohrzucker, Fruchtzucker, Maltodextrin, Honig, "Powergel" (ein kommerzielles Produkt) oder ein geschmacklich vergleichbares Placebo. Nun untersuchten die Forscher den Blutzuckerspiegel, die Insulinkonzentration, den glykämischen Index und den "insulin response index". Dieser ist ein Maß dafür, wie viel Insulin von der Bauchspeicheldrüse abgegeben wird, um den gerade verzehrten Zucker abzubauen. "Es ist noch wenig bekannt über den Nutzen von Honig zur Steigerung der Trainingsleistung", gab Kreider an. [Quelle: Gordon Ewe - bdw]